Tash-rabat und die Baetov-Region in Kirgisistan

Die Seidenstraße

Die “Seidenstraße” war über ein Jahrtausend lang ein Netz von Handelsrouten von China bis zum Mittelmeer. Dieses Netzwerk von Land- und Seerouten brachte sehr unterschiedliche Zivilisationen zusammen und ermöglichte nicht nur den Handel, sondern auch philosophischen, religiösen, wissenschaftlichen, kulturellen, künstlerischen und technischen Austausch. Chinesische Seide war nur eine der Waren, die durch die mythischen Städte Samarkand und Buchara transportiert wurden, es gab auch Gewürze, Teppiche, Pelze, Pferde, Waffen, Glaswaren und vieles mehr. Der Weg der Händler war lang und anstrengend und schwankte je nach den natürlichen Gegebenheiten und den örtlichen Gegebenheiten. Sie mussten die gefürchteten Wüsten Gobi und Taklamakan durchqueren, die Angriffe der Reiternomaden überleben oder die Himmelsberge Kirgisistans überqueren. Auf jeder Route gab es Raststätten und Karawansereien, wo die Händler ihre Vorräte auffüllen, sich ausruhen und ihre Waren tauschen konnten. Eine dieser Karawansereien hat die Zeit überdauert und kann im Süden Kirgisistans besichtigt werden: die Karawanserei von Tash-Rabat.

Die Karawanserei von Tash-Rabat

Entlang der Straße zwischen Naryn und dem Torugart-Pass (3.752 m) an der chinesischen Grenze führt eine kleine Piste in Richtung At-Bashi Gebirge in ein enges Tal mit wunderschönen zerklüfteten Felswänden. An den Hängen des Tals, auf einer Höhe von 3.500 m, liegt die prächtige Karawanserei von Tash-Rabat. Dieses historische Monument aus dem 15. Jahrhundert beherbergte eine Vielzahl von Händlern und Reisenden entlang der Seidenstraße. Dassehr gut erhaltene Steingebäude beherbergt ein Netzwerk von kleinen Räumen, die als Schlafzimmer, Gefängniszellen, Vorratskammern und Gebetsräume dienten. Der Eintritt in die Karawanserei ist kostenpflichtig, rechnen Sie mit 50 Som pro Person. Die Karawanserei ist von einem Jurtencamp für durchreisende Touristen umgeben.

Die Umgebung von Tash-Rabat eignet sich gut zum Wandern und Reiten. Es gibt Routen von 1 bis 5 Tagen, die über die At-Bashi Bergkette bis zum Chatyr-Kul See führen. Die Umgebung ist wunderschön, insbesondere die Überquerung des 3.964 m hohen Tash-Rabat-Passes mit herrlichen Ausblicken auf den großen Chatyr-Kul-See. Für die Wanderwege hinunter zum See ist eine Grenzgenehmigung erforderlich. Fragen Sie in den verschiedenen Jurtencamps nach möglichen Routen.

Der See Chatyr-Kul

Dieser Salzsee, der von Touristen weitgehend ignoriert wird, weil er abgelegen ist und man eine Grenzgenehmigung benötigt, um ihn zu besuchen, ist ein unberührter und wilder Ort, der einen Besuch wert ist. Sie können von Tash-Rabat aus einen Tagesausflug zu Fuß oder zu Pferd unternehmen und mit etwas Glück seltene Zugvögel wie die Barkopfgans oder den Jungfernkranich beobachten. Von Kyzyl-Tuu (ein Dorf 75 km westlich von Naryn) aus führt ein dreitägiger Ritt durch die At-Bashi Berge zum Chatyr-Kul See und endet mit der Karawanserei von Tash-Rabat. Informationen über diese Wanderung erhalten Sie in den Agenturen von Naryn.

Die Region Baetov

Baetov

Mit fast 10.000 Einwohnern ist Baetov eine wichtige Station zwischen Naryn und Kazarman. Die Stadt ist an sich nicht sehr interessant, aber sie ist ein guter Versorgungspunkt auf dem Weg zum Song-Kul-See oder nach Kazarman. Hier finden Sie Gasthäuser, Restaurants, Supermärkte, Banken und Tankstellen. Von Baetov aus können Sie zwischen zwei Routen nach Tash-Rabat wählen: die einfachere Route führt über Orto-Syrt und den MELS-Pass (3.262 m), die schwierigere und längere Route führt durch den Djaman Davan Suu Canyon.

Der Weg zwischen Baetov und Tash-Rabat

Von Baetov nach Tash-Rabat gibt es eine gut ausgebaute, staubige Piste. Nachdem Sie die Oase von Baetov und Terek durchquert haben, führt der Weg in ein trockenes Gebiet von Badlands mit Mondlandschaften. Der Borulu Ashuu Pass (3.262 m), auch bekannt als MELS für die Initialen von Marx, Engels, Lenin und Stalin, und der Kulak Ashuu Pass (3.390 m) bieten spektakuläre Ausblicke auf die Region. Ruinen alter Mausoleen und Nomadenlager säumen den Weg. Der Weg ist nicht schwierig, aber nicht perfekt gepflegt. Eine schwierigere Route durch einen Canyon ist für die Wagemutigen unter Ihnen möglich. Für weitere Informationen zu diesen Pisten besuchen Sie bitte Piste 20 im Buch EXPLORE KIRGHIZISTAN.

Vergessen Sie nicht, einen Stopp auf dem Friedhof von Terek einzulegen, um die Schönheit der traditionellen Kriegsdenkmäler, der sogenannten Gombèzes, zu bewundern.

Weitere Informationen über die Region Baetov und diese Pisten finden Sie in dem Buch EXPLORE KIRGHIZISTAN.

Die Karte unten, die im faltbaren A2-Format verfügbar ist, zeigt die Hauptverkehrsstraßen des Landes sowie die 24 Pisten aus dem Buch EXPLORE KIRGHIZISTAN, die für Lieferwagen, Geländewagen, Motorräder und Fahrräder zugänglich sind. Die Karte enthält auch über 50 Sehenswürdigkeiten im ganzen Land. Auf der Rückseite dieser Karte finden Sie ein vollständiges kirgisisch-deutsches Lexikon, das Ihnen helfen wird, eine Diskussion in der Jurte zu beginnen!